Hans Unstern | Erzählungen eines Tricksers

Rätselhaft: Hans Unstern zeigt sich scheu und schafft dabei ganz großartige Collagen aus bewegtem Bild und Klang.

Auf der Bühne hat sich ein halbes Orchester versammelt: Kontrabass, Vibraphon, Bassklarinette und Trommelwerk stehen zwischen Leinwänden, auf denen innerhalb der nächsten 90 Minuten verschiedenste Wesen zum Leben erwachen: eine Robbe kriecht durch ein Wörterbuch, Buchstaben bilden andere Buchstaben, die sich wiederum zu Worten zusammensetzen, ein schwarzes Schaf hüpft in abgehackten Bewegungen umher und ein Vogel scheint sich in einem Meer aus Zeichen zu verlieren. Zwischendurch immer wieder weißes Rauschen. Über den MusikerInnen baumeln flackernde Lampen und inmitten all dieser Utensilien zeigt sich ein dürrer, bärtiger Mann. Gebückt hockt er auf dem Boden, trägt eine Gitarre um den Hals und scannt wie im Wahn sein eigenes Gesicht. Das wiederum wird in Echtzeit auf die Leinwände übertragen. Verzerrt sieht es aus und irgendwie befremdlich. Überall kratzt, surrt, knarzt es und der sonst vertraute Raum wirkt ganz fremd an diesem Abend. Hans Unstern ist in der Stadt. Den Rest des Beitrags lesen »