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Tag: ja panik

Ja,Panik | DMD KIU LIDT

Ja,Panik werfen zahlreiche Fragen auf, reißen viel an und überschlagen sich vor inhaltlichen Verweisen. Vor allem aber tun sie eins: Sie lachen uns aus.

„DMD KIU LIDT“ lautet der Titel der neuen, vierten Ja,Panik-Platte, die innerhalb von nur zehn Tagen in Zusammenarbeit mit Produzent Moses Schneider (u.a. Turbostaat) aufgenommen wurde. Lange im Voraus macht der Name die Runde, Fragezeichen und Gerüchte tun sich auf, man munkelt und diskutiert. Wenig später erfahren wir die Bedeutung der kryptischen Zeichen: Die Manifestation des Kapitalismus in unserem Leben ist die Traurigkeit. Den Rest des Beitrags lesen »

Hans Unstern | Erzählungen eines Tricksers

Rätselhaft: Hans Unstern zeigt sich scheu und schafft dabei ganz großartige Collagen aus bewegtem Bild und Klang.

Auf der Bühne hat sich ein halbes Orchester versammelt: Kontrabass, Vibraphon, Bassklarinette und Trommelwerk stehen zwischen Leinwänden, auf denen innerhalb der nächsten 90 Minuten verschiedenste Wesen zum Leben erwachen: eine Robbe kriecht durch ein Wörterbuch, Buchstaben bilden andere Buchstaben, die sich wiederum zu Worten zusammensetzen, ein schwarzes Schaf hüpft in abgehackten Bewegungen umher und ein Vogel scheint sich in einem Meer aus Zeichen zu verlieren. Zwischendurch immer wieder weißes Rauschen. Über den MusikerInnen baumeln flackernde Lampen und inmitten all dieser Utensilien zeigt sich ein dürrer, bärtiger Mann. Gebückt hockt er auf dem Boden, trägt eine Gitarre um den Hals und scannt wie im Wahn sein eigenes Gesicht. Das wiederum wird in Echtzeit auf die Leinwände übertragen. Verzerrt sieht es aus und irgendwie befremdlich. Überall kratzt, surrt, knarzt es und der sonst vertraute Raum wirkt ganz fremd an diesem Abend. Hans Unstern ist in der Stadt. Den Rest des Beitrags lesen »

Hans Unstern | Kratz dich raus

Ein Falter, Lunayoga, die Nase des blassen Monds, Dunkelheit, die Grenzen versengt, sternlose Zeiten und Menschen, die anderen Menschen im Mondschein als Igel begegnen. Hans Unstern liefert auf seinem Debütalbum „Kratz dich raus“ Wortkonstrukte wie kein anderer und betritt musikalisches Neuland, indem er Unsagbares ausdrückt, wunderbare Widersprüche schafft, zu viel fragt, Worte um sich selbst kreisen lässt und undurschaubare Rätsel konsturiert. In der Folge löst er sie auf. Aber nur für den Moment.

Beim Debüt des Berliners handelt es sich um die erste Veröffentlichung auf dem Sublabel „Nein, Gelassenheit“ unter Staatsakt, das die Gruppe Ja, Panik vor kurzer Zeit gegründet hat. Das Spiel mit Gegensätzen liegt also nicht nur Hans Unstern nahe. Selbiger Verein, der durch lustige Videos und andere Verrücktheiten langsam aber sicher den Humor in die deutsche Popkultur zurückholt, ist auch für seine androgyne, queere Einstellung bekannt. Im „Programm in sechs Punkten“ zur zweiten Platte der eigenen Band heißt es „Schneidet die Penisse aus der Popkultur!“ Den Rest des Beitrags lesen »